Tag 1: Freitag, 08.05.05
Wir standen zu einer erträglichen Zeit auf. Gepackt hatten wir
schon am Vortag, so dass hier nicht mehr viel gemacht werden musste.
Nach dem Frühstück fuhren wir dann in Richtung Düsseldorf.
Es war um 10 Grad kalt und abschnittsweise goss es wie aus Kübeln.
Wir hatten " Waschstraßenfeeling", der Scheibenwischer
schaffte die Wassermassen kaum.
Als wir in Düsseldorf ankamen,
konnten wir nicht den Parkplatz ansteuern, den wir uns ausgeguckt hatten,
es war alles belegt. Durch Zufall gerieten wir gleich anschließend
an den Parkplatz 25, welcher auch zu den Günstigeren gehörte.
Er war auch nicht besonders ausgebaut, aber wir wollten ja auch nur das
Auto dort parken. Wir fanden einen Parkplatz, recht dicht beim Flughafengebäude
und auch ein herrenloser Rolli stand dort rum. Also gelangten wir bequem
zu Abflughalle.
Einchecken, Zoll etc. lief wie geschmiert. Und schnell
waren wir unterwegs. Der Flug war relativ ereignislos.
In Madrid angekommen, holte uns Sven, der (noch zukünftige) Ehemann von Sofía ab, und brachte uns ins Hotel. Wir bekamen das höchste Zimmer mit der höchsten Nummer in dem Hotel (Nr. 723), das Zimmer lag nach hinten zur Bahn raus. Das war, wie wir später feststellten, ein Vorteil, da nach vorne eine Baustelle (Metroerweiterung) lag, auf welcher jeden Tag schon morgens, auch sonntags, gearbeitet wurde.
Wir lernten dann auch gleich die Eltern von Sven kennen, und verabredeten uns für den Abend in der Bar, wo wir auch weitere Hochzeitsgäste kennen lernen sollten. Diese waren eine 18 Personen starke Gruppe aus Cornwall, England - insgesamt alle sehr sympathische Menschen.
In Cornwall hatten sich Sven und Sofía kennen gelernt und auch noch mehrmals getroffen, auch die „Wiedervereinigung“ fand dort statt. Sie empfanden sich als „ wedding-planer“. Außerdem war noch ein Freund von Sven mit seiner Frau dort und natürlich die um die 90 Jahre alte Oma von Sven.
Vor dem Treffen sahen wir uns noch die nähere Umgegend an, um einen ersten Eindruck davon zu bekommen, wo wir uns befanden und wie wir von hier aus unsere nächsten Unternehmungen planen könnten. Im nahe gelegenen Bahnhof aßen wir etwas bei "Pan & Company". Wir wollten eigentlich nur Salat essen, doch wir wurden auf ein Menü aufmerksam, bei dem man unter verschiedenen Brotangeboten wählen konnte. Ich wählte durch Zufall ein Brot, das der Beschreibung nach mit Coca sein sollte. Es sah aus wie Knäckebrot, war aber viel dicker und von toastähnlicher Konsistenz. Belegt war es mit gedünsteten Auberginen und Zwiebeln. Es schmeckte einfach lecker.
Wie gesagt, trafen wir uns dann in der Bar und es wurde noch ein fideler Abend. Leider hatte ich vom Flug scheußliche Kopfschmerzen mitgebracht, sodass der Geräuschpegel sehr anstrengend für mich wurde. Die Spanier sind ja insgesamt auch kein sehr stilles Volk, sodass während unseres Aufenthaltes in der Bar auch noch spanische Musik in vollster Lautstärke gespielt wurde. Zusammen mit den Gesprächen war es doch sehr laut.
Während der Gespräche erkundigten wir uns, wann üblicherweise die Geschenke übergeben werden, und wir erfuhren, dass das schon teils weit vor der Trauung erfolgt. So holten wir schnell unser Geschenk und konnten es übergeben. So waren wir zur eigentlichen Trauung unbelastet.
Tag 2: Samstag, 07.05.05
In der Nacht, konnte ich dann mit Unterstützung einer Tablette meine Kopfschmerzen „wegschlafen“. Gegen 11:00 Uhr, nach einem ausgiebigen Frühstück zusammen mit einigen der anderen Hochzeitsgäste, machten wir uns dann auf den Weg ein wenig von Madrid zu erkunden. Wir waren vorgewarnt worden, den Tag über möglichst wenig zu essen, da es am Abend reichlich zu Essen geben würde. Die Trauung war um 18:00 angesetzt. Ich war mir übrigens noch immer nicht im Klaren darüber, was ich anziehen sollte. Ich wollte ja nicht unangenehm auffallen. Dazu aber später mehr.
Wir fuhren also erst einmal mit der Metro los, und zwar zum Hard Rock Café am Plaza Colon. Wir hatten irgendwann mal angefangen, den Kindern T-Shirts davon mitzubringen, und da Kristians Geburtstag bevorsteht, haben wir die Gelegenheit genutzt.
Von dort aus sind wir zum Retiro gelaufen. Wir waren übrigens für 26 Grad tüchtig warm angezogen, wir hatten uns es doch nicht so richtig vorstellen können, als wir bei 7-8 Grad und Platzregen aus Deutschland weggefahren sind. Nicht desto trotz ist der Retiro ein Erlebnis. In einem Rosarium begegneten wir dann einer Hochzeitsgruppe, die Fotos machte. Da sahen wir, wie die Gäste einer Hochzeit üblicherweise angezogen sind, und ich entschied mich dann dafür das Abschlussballkleid von Jennifer, das sie mir geliehen hatte, am Abend anzuziehen.
Der Retiro gefiel uns sehr. Man kann ihn auf breiten Wegen erkunden, an denen sich von Zeit zu Zeit Cafés oder "Bares" befinden. An Ständen kann man Süßigkeiten, Getränke und Eis kaufen. Es gab viele Gelegenheiten, wo etwas für Kinder getan wurde. Kleine Theaterstücke, Kaspertheater oder Pantomimen wurden aufgeführt.
Einige liefen mit Inlinern oder Rollschuhen durch den Park, oder fuhren auch mit dem Fahrrad. Wir begegneten vielen Joggern und sahen auch ein Gruppe die Tai Chi machte. Es gab auch Leute, die Musik spielten, einer der in der Nähe des Kristallpalastes seinen Verstärker aufgebaut hatte und Gitarre spielte, gefiel uns besonders.
Es gibt einen See, auf dem Boote gemietet werden konnten. Der eben erwähnte Kristallpalast faszinierte uns sehr. Er lag an einem weiteren See, in dem Bäume standen. An der einen Seite war dieser Palast.
Man konnte tatsächlich im oberen Bereich durch ihn durch gucken. Wenn man um den See herumging, musste man an der einen Seite durch einen mit Natursteinen aufgesetzten Gang gehen. Selbst ich musste aufpassen, mich nicht zu stoßen. Karsten meinte, dass die Steine vielleicht aus Asturien stammen würden.
An der anderen Seite fing eine Art Lehrpfad an, an welchem einige Bäume benannt wurden.
Nach dem Retiro sind wir zurück in Richtung Puerta del Sol gelaufen und von dort aus zur Plaza Mayor. Dort haben wir uns ein Eis gekauft (2 Kugeln). Das war so gigantisch groß (mit selbstgebackener Waffel, aber pro Kugel 2,40 €), dass wir es fast nicht geschafft hätten. Aber so waren wir bis zum Abend satt und das war gut so.
Wir suchten noch einen Supermarkt in dem wir uns Trinkwasser kaufen konnten, da das Leitungswasser in Madrid so stark gechlort ist, dass man es nur im Notfall trinken kann.
Wir kamen knapp in der Zeit ins Hotel, duschten und zogen uns um, um dann rechtzeitig zum Treffpunkt zu gehen. Mit einem Taxi fuhren wir zusammen mit den anderen deutschen Freunden aus Hamburg zur Kirche. Ich hatte leider meine Kamera nicht mit, sodass ich jetzt darauf warte, von den anderen Bilder zu bekommen.
Wir waren also schon um 17:15 Uhr an der Kirche und die Trauung sollte erst um 18:00 Uhr losgehen.
Sven kam erst und sehr pünktlich dann Sofía in einem wunderschönen Antikweiß gehaltenen Kleid mit Flamenco-Schleppe.
Die Trauung war streng katholisch, und mit der Ausnahme von einem von Svens Bruder vorgelesenen Bibelauszug auf Spanisch. Die Musik bestand aus von einer Sängerin gesungenen Arien von größtenteils deutschsprachigen Komponisten (Mozart, Bach, Grieg…). Alles in allem wunderschön.
Nach der Trauung ging es dann per Taxi bzw. mit Svens Auto ab in ein anderes Hotel. Die Schwester von Sofía, Carolina, ist mit dem Sohn eines Hotelbesitzers verheiratet. Diesem gehört nicht nur das Hotel, in dem wir feierten, sondern auch das Hotel, in dem wir wohnten. Außerdem handelt er noch mit Olivenöl und vielem mehr.
Wir warteten geraume Zeit im Foyer bis die Brautleute eintrafen, dann zogen wir in einen Patio um, in dem es ca. 1 ½ Std. Getränke, Tapas und Gespräche gab. Danach ging es in einen Saal, in dem festlich gedeckte Tische standen. Wir saßen mit den deutschen Freunden, dem Bruder von Sven und zwei englischen Pärchen an einem Tisch, der „Emden“ hieß. Platzteller, jede Menge Besteck und eine Galerie Gläser erwarteten uns, zusammen mit der Menükarte, die wir verzweifelt versuchten in Deutsch und Englisch zu übersetzen. Es blieben aber einige Fragen offen.
Alsbald kamen die Ober mit Wasser und Weißwein. Es war ein Phänomen, aber jeder Schluck, den wir tranken, wurde sofort wieder aufgefüllt.
Die Vorspeise war eine Melonensuppe (kalt) mit Schinkenstreifen und Mandelsplitter. Es folgt ein Fisch, welcher nach Barsch schmeckte. Mein englischer Tischnachbar kannte sich sehr gut aus. Wer wollte, konnte auch nachnehmen.
Nach diesem Gang kam der Rotwein und die Weißweingläser wurden ruck-zuck abgeräumt (egal ob voll oder leer), kurz danach wurde ein Kalbsteak mit Kartoffelgratin und frischer Pasta serviert. Es war einfach lecker.
Die folgende Pause nutzen Svens Eltern um ein Gedicht über die Liebesgeschichte von Sven und Sofía vorzutragen; nach jeder Strophe gab es eine kleine Unterbrechung um die jeweilige Strophe im Wechsel von Freunden der Beiden in Englisch und Spanisch zu übersetzen.
Weiter ging es dann mit dem Menü: das gleiche Procedere mit den Gläsern folgte und es wurde Cava ausgeschenkt, welcher dann zur Hochzeitstorte (und Vanilleeis) passen sollte.
Alle anwesenden Kinder bekamen übrigens Spagetti, Eis und auch Hochzeitstorte.
Dann wurde für jedes Paar ein Hochzeitsfoto von Sven und Sofía verteilt. Leider habe ich das dann zusammen mit der Menükarte und meinen Habanas liegen lassen, als wir dann spät in der Nacht aufgebrochen sind.
Ja, was für Habanas? Hier die Erklärung. Als letzten Gang gab es noch Kaffee und Süßigkeiten und danach wurden den Herren Zigarren angeboten. Die Damen bekamen dafür Pralinen, die in einer Schachtel waren, auf der eben „Habanas“ stand. Ich war ja so voll, und wollte sie in einem günstigeren Moment, in dem ich sie richtig würdigen konnte, essen, aber daraus ist ja nichts geworden.
Ein Hochzeitsbild will Sofía mir aber noch organisieren.
Eine kleine Episode am Rande: als es das Kalbsteak gab, hatte ich etwas Probleme, das Fleisch aus meinen Zahnlücken zu bekommen. Die Herren der Schöpfung links und rechts von mir hatten Plastikstreifen oder Papierstreifen im Portemonnaie, mit denen sie sich helfen konnten. Das hatte ich nicht und so versuchte ich diskret mit vorgehaltener Hand mich von den Resten zu befreien. Plötzlich stand ein „ Camarero“ hinter mir und reichte mir Zahnstocher (aber nur mir) und nachdem ich mir geholfen hatte, holte er sie genau so diskret wieder ab.
Nach dem Essen gingen dann die Brautleute, Brautmutter und die Eltern von Sven herum und sprachen mit jedem. In der Zeit gab es nichts zu Trinken, noch nicht einmal mehr Wasser.
Gegen ca. 0 Uhr oder auch etwas später eröffneten Sven und Sofía dann den Tanzteil mit einem Wiener Walzer, genauer gesagt mit einem Potpourri von vielen Melodien, welches über 15 Min. dauerte. Die beiden hatten erst mit der Tücke des Kleides mächtig zu kämpfen und ich wusste im Vorfeld, dass sie nicht sehr geübt im Tanz waren. Ich glaube, sie waren froh, als sie es geschafft hatten.
Bald war die Tanzfläche voll mit Tanzenden und besonders die Engländer waren sehr tanzfreudig. Im Hintergrund war eine Bar aufgebaut, wo ich dann endlich mein ersehntes Wasser bekam.
Ich merkte jedoch, dass es nicht ganz so angenehm war, sich mit einem so vollen Magen (dabei hatte ich meinen Teller nicht immer leer gegessen) zu bewegen.
Gegen 2:30 Uhr brachen wir dann auf, um im Foyer des Hotels zu erfahren, dass wir noch 15 Min mindestens auf ein Taxi warten mussten. Allen Damen schmerzten die Füße und jede weitere, die zu uns stieß, hatte das gleiche Problem.
Als wir dann wieder zurück in unserem Hotel waren, war noch im Hof des Hotels bis 4:00 Disco, aber danach schliefen wir schnell ein. Die anderen Gäste hatten zwar kein Problem mit der Disco, wurden aber schon um 7:00 Uhr durch die Baustelle geweckt. Ich denke, wir hatten das bessere Los gezogen.
Am nächsten Morgen hörten wir, dass einer der Engländer seine Digitalkamara entweder im Hotelfoyer oder im Taxi vergessen hatte. Leider war diese dann verschwunden. Das war doch sehr ärgerlich.
Hatte ich schon erwähnt, dass auch bei den Engländern eine „Nanny“ dabei war, die über 80 Jahre alt war? Ein ganz liebe Person, die uns eingeladen hat, wenn wir mal nach England kommen sollten, vorbei zukommen.
Sie war tatsächlich eine Nanny, denn sie war die Mutter der damaligen Gasteltern von Sven und Sofía, von Svens Bruder Mark sowie auch von Sofías Schwester Carolina.
Tag 3: Sonntag, 08.05.05
Wir wachten gar nicht so spät auf und hatten doch tatsächlich schon etwas Hunger, und so frühstückten wir. Von den anderen kamen erst gegen Ende unseres Frühstücks einige herunter.
Also machten wir uns anschließend auf, wieder einen weiteren Teil von Madrid zu erkunden.
Wir fuhren mit der Metro bis zur Haltestelle Casa de Campo (Lago). Dort betraten wir ein Naherholungsgebiet vom Feinsten. Schnell entdeckte Karsten dass es einen "teleférico" ( Seilbahr) gab. Da an diesem Sonntag eine große Radsportveranstaltung stattfand, bahnten wir uns den Weg in ruhigere Gebiete. Aber überall begegneten wir Mountainbikern. Der Weg zum teleférico war schnell gefunden, bergauf und in unseren langen Klamotten wurde uns bei mindestens 26 Grad schnell warm. Oben war auch noch ein kleiner Parcours aufgebaut, auf dem die Radfahrer mit ihren Spezialrädern gegen die Zeit auf Betonklötzen herumturnten.
Die Fahrt mit dem "teleférico" war sehr schön, wir konnten gut gucken, inzwischen erkennt man ja an den Silhouetten der Gebäude einiges und für uns war das Highlight die "Überquerung" des Manzanares, des Flusses, an dessen Quelle wir im vergangenen Jahr in der "Pedriza" gewesen waren.
Die Endstation des teleférico ist im Parque del Oeste, nicht weit vom Palacio Real entfernt.
Wir wollten aber erst noch einmal zum Manzanares runter und liefen auch noch eine Weile am Fluss entlang. Dann aber ging es wieder hoch zum Palacio Real.
Erst mal in die " Jardines de Sabatini", die wir ja schon vor vielen Jahren mit den Kindern besucht hatten. Leider war nur eine Hauptpforte geöffnet, sodass wir einige Wege umsonst machten. Es war auch der Palast weiträumiger abgesperrt als damals. Irgendwie fühlten wir uns richtig heimisch, als wir dann auch feststellten, dass in dem Park Pfauen wohnten, die genauso (nervig) schrieen, wie bei uns zu Hause.
Wir besuchten anschließend die Catedral de Nuestra Señora de la Almudena, die Kathedrale, in der der Kronprinz Felipe seine Letitia letztes Jahr geheiratet hatte. Nebenbei war an diesem Wochenende ein großes Thema in den Zeitungen, dass Letitia schwanger sei, und es wurden sich jede Menge Gedanken gemacht, was denn wäre, wenn sie ein Mädchen bekäme und später dann einen Jungen. Im Zeitalter der Gleichberechtigung sollte doch mal über die Thronfolge nachgedacht werden.
Danach liefen wir wieder zur Plaza Mayor und setzten uns diesesmal auch in ein Staßenlokal. Mit Musikbegleitung genossen wir ein Bierchen und einige Tapas. Allerdings hatten wir vorher nicht in die Karte geguckt, so waren wir doch mehr als überrascht, dass die Boquerones 7,50 € und die Patatas bravas 10,00 € kosteten. Das hatten wir nicht rausgegessen. Naja, jetzt sind wir klüger, und konsultieren in Zukunft erst die Speisekarte!
Wir gingen danach noch einmal ins El Corte Inglés, wo ich CDs um einiges preiswerter als bei Amazon bzw. bei Bening fand. Wir wollten auch im Supermarkt Wasser kaufen, jedoch hatte dieser sonntags zu und wir mussten an einem Kiosk für 1,80 € eine Flasche kaufen. Später, als wir zu einer Metrostation liefen, von der aus wir ohne umzusteigen ins Hotel fahren konnten, sahen wir allerdings noch diverse kleine (geöffnete) Supermärkte, in denen das Wasser wahrscheinlich 45 ct. gekostet hätte.
Das "Urige" war, dass wir dabei anscheinend durch ein Rotlichtviertel von Madrid liefen und Ich froh war, als wir dann da durch waren.
Wieder zurück im Hotel trafen wir uns noch mit Sven und Sofía und gingen anschließend im Hotel einen Salat essen. (Der war interessant gemacht. Es waren 4 Salatkopfhälften mit verschiedenen Fischsorten belegt, dabei gab es noch Ei, geraspelte Möhren und Tomate. – Iss du mal 4 halbe Salatköpfe!!!)
Wir verabschiedeten uns von Sven und Sofía, die uns eigentlich am nächsten Tag noch zum Bahnhof bringen wollten. Aber das fanden wir überhaupt nicht notwendig, da wir ja festgestellt hatten, wie komfortabel das Metronetz in Madrid ist. Mit dem Versprechen im Notfall uns bei ihnen zu melden trennten wir uns.
An diesem Abend gingen wir zeitig ins Bett.
Tag 4: Montag, 09.05.05
Unser letzter " Rumpf"-Tag in Madrid. Der Himmel war bedeckt, aber es war trotzdem warm. Wir frühstückten ausgiebig und packten unsere Siebensachen. Diese deponierten wir im Hotel und liefen noch einmal zu Fuß los. Wir liefen bis zum "Windsor", dem Wolkenkratzer der im März oder April dieses Jahres bei Renovierungsarbeiten Feuer gefangen hatte und ausgebrannt war. Es ist doch ein gruseliger Anblick, diese Ruine zu sehen.
Genau beim Windsor war ein El Corte Inglés und ich fragte, ohne viel Hoffnung zu haben, ob es schon eine DVD vom " Mar adrentro" gäbe, einen sensibel gemachten Film über einen querschnittsgelähmten Mann, der den Wunsch hat, sterben zu dürfen. Er läuft zurzeit in den deutschen Kinos und ich habe viel Gutes darüber gehört. Tatsächlich war er schon erschienen und ich habe ihn gleich gekauft.
Danach liefen wir wieder zurück. Irgendwie merkten wir doch, dass wir in den letzten Tagen viel auf den Beinen gewesen waren, wir waren doch irgendwie müde. Uns fiel in diesem Zustand noch mehr auf, was für eine laute Stadt Madrid ist. und auch wie viel dort gebaut wird. Positiv fiel uns auf, was in der Vergangenheit nicht üblich war, dass sobald man einen Fuß auf einen Zebrastreifen (ohne Ampel) setzte, die Autofahrer in die Eisen gingen. Früher war man auf den Zebrastreifen in Spanien eher Freiwild.
Mit viel Zeit holten wir unser Gepäck, fuhren mit der Metro zum Flughafen und hielten uns noch eine Weile in einem Café auf. Dann checken wir ein, wurden noch einmal auf ein anderes Gate umgeleitet, machten eine Rundtour mit dem Zubringerbus auf dem Flughafengelände, um dann ein (3 Monate altes) Flugzeug weit draußen auf dem Rollfeld zu besteigen.
Der Flug war streckenweise etwas holperig. Kurz nach dem Start konnten wir den "Embalse de Santillana" liegen sehen, in dessen Nähe wir im letzten Jahr gewesen sind.
In Düsseldorf war es kalt, wir sahen später, dass es wohl knapp über 10 Grad gewesen sein muss. Aber wir kamen trockenen Fußes zum Auto und gut auf die Strecke. Fast hätten wir noch einen Umweg gemacht, weil unser Navigationssystem einen anderen Weg für uns geplant hatte. Nach Norden hin wurde es immer kälter, es regnete immer wieder und wir sahen 5 oder 6 Regenbögen auf dem Weg nach Hause. Karsten war begeistert, dass wir es unter 2 Stunden geschafft hatten.
Ankommen, was essen, auspacken und ins Bett – das waren unsere letzten Amtshandlungen für den Tag. Die Kinder hatten zwar ihre Aufgaben nur zum Teil erledigt, aber dafür wartete auf mich ein von Jennifer gebackener "Muttertagskuchen".
Das war unsere Reise zu einer spanischen Hochzeit.